Die richtige Backup-Strategie ist ein elementarer Bestandteil des eigenen IT-Sicherheitskonzepts. Eine regelmäßige Sicherung der Daten ist wichtig, um bei einem Ausfall schnell reagieren zu können. Damit meint der Begriff Backup eine Sicherheitskopie, die ein Duplikat des aktuellen Datenbestandes darstellt. Nur wenn Daten komplett und in überschaubarer Zeit wiederhergestellt werden können, ergibt eine Datensicherung für Unternehmen Sinn. In diesem Blogbeitrag erklären wir, worauf es beim professionellen Backup ankommt, damit Ihre Daten immer sicher sind.
Inhalt
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Die verschiedenen Backup-Methoden im Überblick
Datensicherungen können in unterschiedlichem Umfang durchgeführt werden. Für die Ausrichtung der Backup-Strategie müssen Sie die verschiedenen Varianten kennen. In der Praxis unterscheiden sich vor allem diese drei Methoden:
- Das Voll-Backup
- Das differentielle Backup
- Das inkrementelle Backup
Das Voll-Backup
Wie der Name vermuten lässt, sichert ein Voll-Backup immer alle vorhandenen Daten. Die Vorteile liegen in der einfachen Durchführung und der leichten Wiederherstellung bei einem Ausfall oder Datenverlust. Allerdings benötigt diese Art der Datensicherung viel Platz auf den Datenträgern. Mit der Zeit nimmt der Platzbedarf zudem immer weiter zu. Außerdem dauert jede einzelne Sicherung vergleichsweise lange. Diese Zeit müssen Sie im täglichen Betriebsablauf einplanen bzw. die Sicherung in der Nacht durchführen. Diese Aspekte müssen Sie in Ihrer Backup-Strategie berücksichtigen.
Das differentielle Backup
Diese Backup-Variante benötigt weniger Speicherplatz als das Voll-Backup. Zudem geht die Durchführung deutlich schneller. Im Falle einer Wiederherstellung dauert es allerdings länger. Das differentielle Backup kopiert nur die Daten, die sich im Vergleich zur letzten vollen Datensicherung verändert haben. Dafür müssen dann bei der Wiederherstellung zwei Datenpakte zusammengeführt werden.
Das inkrementelle Backup
Am schnellsten ist das inkrementelle Backup erstellt. Es benötigt am wenigsten Platz. Allerdings ist dies – im Falle eines Falles – die aufwändigste Variante zur Wiederherstellung. Kommt es bei einer der Datensicherungen zu Problemen, können auch nachfolgende nicht eingespielt werden. Denn bei einem inkrementellen Backup werden immer nur die Datenänderungen seit dem letzten Backup gesichert.
Welches Backup im Einzelfall die richtige Methode ist, ist individuell zu klären. Die folgenden Kriterien können Ihnen aber bei der Auswahl einer geeigneten Methode helfen.
- Datenvolumen: Aktuell und die prognostizierte Entwicklung in der Zukunft.
- Speicherzeitpunkt: Ideal ist es, wenn die Speicherung in der Nacht erfolgen kann.
- Aufwand für die Rekonstruktion: Hier ist festzulegen, wie schnell Daten wiederhergestellt sein müssen.
- Die Qualität der Internetanbindung: Nur wenn sie gut genug ist, kommt ein Transfer in die Cloud in Frage.
Backup-Strategie: Die Drei-Zwei-Eins-Regel des Backups
Bei der Erstellung einer Backup-Strategie gibt eine einfache Regel für ein gutes Backup: die 3-2-1-Regel.
- Drei: Gemäß dieser Regel sollten Sie drei Kopien Ihrer Daten haben. Eine Variante der Daten sollte in Ihrem aktiven System vorliegen. Darüber hinaus ist es ratsam, zwei Kopien anzufertigen
- Zwei: Die zwei Datenkopien sollten mit zwei unterschiedlichen Speichertechnologien gesichert sein. Zum Beispiel einmal auf einer lokalen Festplatte mit Netzwerkanschluss (Network Attached Storage, auch als NAS bekannt) und einmal virtuell in der Cloud.
- Eins: Eine der beiden Datenkopien sollte extern aufbewahrt werden. Das heißt entweder in der Cloud oder an einem anderen physischen Ort. So kann im Falle eines Brandes oder eines Einbruchs auf die externe Kopie zugegriffen werden.
Wie können Sie selbst feststellen, ob Ihre Backup-Strategie funktioniert?
Mit einem Backup-Check aus drei einfachen Schritten können Sie überprüfen, ob Ihre aktuelle Backup-Strategie praxistauglich ist.
- Protokolle checken
Überprüfen Sie regelmäßig Abständen die automatisch erstellten Protokolle Ihres Backups. So können Sie feststellen, ob die Datensicherung ordnungsgemäß abläuft oder ob es beispielsweise zu Fehlern kommt. - Führen Sie einen Wiederherstellungstest durch
Ein konkreter Wiederherstellungstest bringt Ihnen Klarheit darüber, ob das Backup im Ernstfall auch tatsächlich erfolgreich den Datenbestand wiederherstellen kann. Nur bei einem Test stellen Sie fest, ob Ihre theoretische Strategie auch in er Praxis funktioniert. - Checken Sie den Status Quo Ihrer IT-Landschaft
Jede IT ist ein lebendiges System und ist ständigen Änderungen unterworfen. Größere Änderungen können direkte Auswirkungen auf Ihr Backup haben. Passen Sie daher auch Ihr Strategie zur Datensicherungen nach Veränderungen ggf. an.
Ein Praxisbeispiel für eine Backup-Strategie bei großen Datenbeständen
Hier wollen wir beispielhaft aufführen, wie eine Backup-Strategie in der Praxis aussehen kann.
Bei großen Datenbeständen erfolgt jeden Tag eine komplette Sicherung auf ein Network Attached Storage (NAS). Unter der Woche gibt es eine zusätzliche Sicherung auf Band. Von montags bis donnerstags gibt es jeweils ein Band. Die Daten werden nach einer Woche überspielt. Für freitags gibt es vier Bänder. Das heißt, die Daten der Freitage werden erst nach vier Wochen überschrieben.
Zusätzlich werden alle Daten eines Monats am letzten Arbeitstag des Monats auf ein weiteres Band gesichert. Diese Bänder werden für ein Jahr aufbewahrt. Daraus ergeben sich zwölf Bänder. Aus Sicherheitsgründen werden diese Bänder außerhalb des Unternehmens aufbewahrt. Diese Art der Datensicherung nennt sich auch das Generationen-Prinzip der Datensicherung.
Bei kleinen Datenmengen wird gerne die tägliche Vollsicherung auf ein NAS mit einer inkrementellen Sicherung in der Cloud kombiniert.
Wie ist es um die Datensicherung in Ihrem Unternehmen bestellt?
Im besten Fall erstellen Sie Backups zwar regelmäßig, benötigen Sie aber nie. Kommt es jedoch zu einem Ausfall, ist das Backup ihre „Versicherung“. Im Rahmen der IT-Sicherheit Beratung nehmen wir Ihre Backup-Strategie unter die Lupe. Kontaktieren Sie uns gerne für ein kostenfreies Erstgespräch.