Eigener Server oder kein Server? Diese Frage stellen sich wohl alle Unternehmer vor der nächsten IT-Investition. Die Cloud ist auf dem Vormarsch. Privat wie geschäftlich. Sie kommen vermeintlich gar nicht mehr an ihr vorbei. Immer wieder hören wir einen Abgesang auf den lokalen Server im Unternehmen. Die Cloud scheint eine naheliegende Lösung zu sein. Einfacher, günstiger, sicherer… Aber ist das tatsächlich immer so einfach? Wir schlüsseln das Thema hier für Sie auf: Wann brauche ich einen eigenen Server?
Inhalt
Für eine sinnvolle Entscheidung für oder gegen einen eigenen Server müssen Sie sich im Vorfeld einige Fragen stellen. Entscheidungskriterien für Sie und Ihr Unternehmen sind unter anderem:
- Welche (Branchen-) Software nutzen Sie?
- Wie groß ist Ihr Datenbestand im Unternehmen?
- Wie oft müssen Sie auf diesen Datenbestand zugreifen?
- Sind die Daten, mit denen Sie arbeiten sehr sensibel?
Sie haben Ihr Exchange Online Postfach in der Cloud, nutzen OneDrive und sonst nur ein wenig Kommunikationsdienste? Dann kommen Sie vielleicht schnell zu dem Schluss, dass ein eigener Server für Sie überflüssig ist. Doch es kann auch anders sein.
Kann ich ohne einen Server arbeiten? Kommt die Cloud überhaupt für mich in Frage?
Auf welche aktuell genutzte Software kannst oder wollen Sie nicht verzichten? Je nach Branche sind Sie als Unternehmer:in oder Selbstständige:r auf eine bestimmte Software angewiesen. Und da gibt es einige, die gar nicht als Cloud-Lösung vorhanden sind.
Wir betreuen beispielsweise viele Notare, die das Produkt TriNotar nutzen. Diese Software gibt es bisher nur als on-premise Lösung. Das heißt, sie muss auf einem lokalen Server betrieben werden. Die Notare dürfen zudem aus rechtlichen Gründen bisher nicht uneingeschränkt in die Cloud. Aber unabhängig davon bleibt der Server derzeit die erste Wahl. Denn die Software für die tägliche Arbeit ist nicht als Cloud-Lösung verfügbar.
Vielleicht nutzen Sie derzeit auch eine Software, von der Ihr Geschäftsalltag maßgeblich abhängig ist. Und Sie überlegen Ihren eigenen Server durch ein Cloudprodukt zu ersetzen. Dann informieren Sie sich unbedingt vorab beim Hersteller.
Ein weiteres Kriterium sind wie oben beschrieben die Datenbestände, auf die Sie zugreifen müssen. Wenn große Datenmengen ständig und schnell verfügbar sein müssen, so kann die Cloud problematisch werden. Ein Beispiel hierfür sind Videoproduktionen oder CAD-Anwendungen (technisches Zeichnen). Hier ist meist starke Rechenleistung gefragt, um Verzögerungen in der Bearbeitung zu verhindern. Daher ist der lokale Server dafür prädestiniert. Insbesondere wenn die Internetanbindung nicht die beste ist. Diesen Punkt dürfen Sie nicht außer Acht lassen. Wir betreuen auch Kunden, die in ländlichen Regionen sitzen und dort ist die schnelle Internetverbindung mancherorts einfach noch nicht gegeben. Da ist Cloud keine valide Option.
Ist ein eigener Server nicht viel zu teuer?
Viele schrecken beim Anblick der Anschaffungskosten eines Servers zunächst zurück. Doch sollten Sie die Betrachtung der Kosten über die gesamte Nutzungsdauer vornehmen. Einen Server können Sie in der Regel ohne Probleme 5 Jahre nutzen. Also verteilen Sie die anfänglichen hohen Kosten rechnerisch auf 60 Monate. Was vielleicht einigen nicht bewusst ist: auch in der IT-Ausstattung gibt es die Möglichkeit des Leasings. So verhindern Sie die gebündelten Ausgaben am Anfang. Sie strecken sie als monatliche Kosten über einen längeren Zeitraum.
Die Cloud verursacht monatliche Kosten. Diese messen sich an Datenmengen, die transportiert und gespeichert werden. So zahlen Sie jeden Monat den Speicherplatz in der Cloud und den Traffic von der Cloud weg und zur Cloud hin. Bei einem großen Datenbestand erreichen Sie eventuell schnell einen Punkt, an dem eine Cloudlösung für Sie teurer wird als ein eigener Server im Unternehmen.
Ein lokales Serversystem muss regelmäßig hardwareseitig und softwareseitig gewartet werden. Nur so kann dauerhaft die Funktionsfähigkeit und die Sicherheit gewährleistet werden. Das können Sie selber machen oder Sie lagern es an einen IT-Dienstleister wie uns aus. Für diesen IT-Service fallen monatliche Kosten an, egal ob Sie es letztlich intern oder extern abdecken. Aber für Traffic oder Bevorratung wie bei einer Cloud-Lösung müssen Sie bei Ihrem eigenen Server im Unternehmen nichts zahlen.
Wie Sie sehen, hängt die Frage der Kosten stark von den Gegebenheiten und dem Bedarf bei Ihnen im Unternehmen ab. Ein Vergleich der beiden Möglichkeiten lohnt sich. Wenn Sie dabei Hilfe brauchen, melden Sie sich gerne zu einem kostenfreien Beratungsgespräch.
Was ist sicherer – eigener Server oder die Cloud?
Ein weiteres Entscheidungskriterium für oder gegen einen Server kann die Sicherheit sein.
Es gibt vieles zu beachten, um ein Serversystem im Unternehmen richtig abzusichern. Virenschutz, Firewall, Backup sind zum Beispiel einige der Komponenten, die Sie dabei berücksichtigen und gewissenhaft abdecken müssen. Aber wenn Sie oder Ihr IT-Dienstleister es richtig machen, dann ist es Ihnen möglich einen hohen Grad an IT-Sicherheit im Unternehmen zu etablieren.
In einem Rechenzentrum sind die Sicherheitsvorkehrungen nochmal ganz anders. Denn dort muss der Betreiber eine Vielzahl an Serversystemen absichern. Zu diesem Zwecke treffen Sie dort auf ein hochsicheres Gebäude, das Zutrittskontrollen, hohe Brandschutzvorkehrungen, eine mehrfache Internetanbindung und vieles andere vorweisen kann. Die oben genannten Komponenten wie Virenschutz, Firewall und ein zusätzliches Backup finden dort selbstverständlich auch Verwendung. An Sicherheit mangelt es wahrlich nicht. Es gibt sogar Rechenzentren, die ein Erdbeben oder einen Flugzeugabsturz aushalten würden.
Doch trotz all der Sicherheitsvorkehrungen haben einige Unternehmen dennoch Bedenken in die Cloud zu ziehen. Insbesondere, wenn sie mit hochsensiblen Daten aus Forschung und Produktentwicklung arbeiten. Denn die dürfen nicht aus dem Haus gelangen. Denken wir nur mal beispielsweise an die Impfstoffentwicklung gegen COVID 19. Da hütet ein BioNTech seine Daten sicher in ganz besonderem Maße.
Auch wir haben mal einen Kunden betreut, der sichergehen wollte, dass seine Forschungsdaten nicht das Unternehmen verlassen. Dafür haben wir ein gesondertes Netzwerk aufgebaut, das komplett von der übrigen Infrastruktur des Unternehmens getrennt war. Es war nicht mit dem Internet verbunden und es gab auch sonst keine andere Übertragungsmöglichkeit. Das Netzwerk war tatsächlich komplett isoliert. Cloud ist in einem solchen Fall keine Option.
Fazit
Eine pauschale Antwort können wir nicht geben. Wie bei so vielen Entscheidungen im Leben: Es kommt drauf an. Es gibt einige Punkte, die für einen eigenen Server sprechen. Also informieren Sie sich gut bevor Sie eine Entscheidung für Ihr Unternehmen treffen.
Wenn Sie mehr Informationen zu dem Thema brauchen, vereinbaren SIe gerne ein kostenfreies Beratungsgespräch mit uns.
Mögliche Gründe für einen lokalen Server
- Ihre Branchensoftware gibt es nur als lokale Lösung.
- Sie benötigen ständig Zugriff auf große Datenmengen.
- Ihre Internetanbindung ist miserabel.
- Einige Daten dürfen Ihr Unternehmen nie verlassen.